Grundsteinlegung für unsere Pfarrkirche vor 100 Jahren am 25. Juni 1911 Am 25. Juni 1911 - also vor genau 100 Jahren - wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung der Grundstein für das größte und bedeutendste Vichter Bauwerk, unsere Pfarrkirche, gelegt. Während der 8-jährigen Amtszeit von Pfarrer Joseph Licius HECKER (1900 bis 1908) war der Gedanke gereift, ein neues, größeres Gotteshaus zu errichten. Die bereits um das Langhaus erweiterte Kirche bot nur 350 von 1.200 Gläubigen Platz, so dass sonntags nicht wenige mit einem Stehplatz vor dem Eingang vorlieb nehmen mussten. Obwohl die meisten Vichter Erwerbstätigen Bergarbeiter oder Fabrikarbeiter mit einem eher bescheidenen Lohn waren, kamen bis 1904 bereits 5.400 Mark Spendengelder für kirchliche Baumaßnahmen zusammen. Doch die zunächst angestrebte Vergrößerung der alten Kirche wurde wegen der unmittelbaren Nähe zum Vichtbach, des die Kirche umgebenden Friedhofs und nicht zuletzt der Instabilität des erst 1849 fertig gestellten Turmes nicht weiter verfolgt. So schlug der Kölner Dombaumeister STATZ - wir gehörten bis zur Neugründung des Bistums Aachen im Jahre 1930 zum Erzbistum Köln - einen Neubau vor. Die Realisierung dieser Jahrhundert-Aufgabe fiel nach der Versetzung von Pfarrer HECKER im November 1908 dem neuen Pfarrer Julius RUMPEN zu. (Vgl. Dieter P.J. Wynands, VICHT 1, Aachen 1988, S. 77 ff.) Als Bauplatz bot sich das große freie Gelände nördlich des Henneswerk an, die Mühlenbenden. Das gesamte Areal hatte die Gemeinde Gressenich kurz nach der Jahrhundertwende von Familie NEUMANN erworben. So war zunächst der „Ankauf des neuen Platzes für die neue Kirche“ der einzige Tagesordnungspunkt der Kirchenvorstandssitzung am 6. April 1910: Darin heißt es u.a : „Als Kaufpreis ist vom Gemeinderate die Summe von 5000 M fünftausend Mark festgesetzt worden. Die Civilgemeinde verkauft der Kirchengemeinde obiges Terrain (u.a.) unter folgender Bedingung: Die Grundfläche der jetzigen Kirche muß später nach dem Abbruch (?) zur Vergrößerung des Begräbnisplatzes benutzt werden. Die Kaufsumme von 5000 Mark ist aus freiwilligen Beiträgen zur Verfügung gestellt worden. Die Herren Kirchenvorstandsmitglieder Gras, Wilhelm und Kormann, Viktor (Schmiedemeister und Ehegatte der Bäckerin M. Theresia Kormann geb. Scholl) sind bevollmächtigt, den notariellen Akt über den Ankauf für die Kirche zu vollziehen. Vicht 6. April 1910 gez. Rumpen Pfarrer“ 14 Monate später, am 25. Juni 1911, konnte bereits der Grundstein für die neue Pfarrkirche gelegt werden. Nach weiteren 14 Monaten, am 18. August 1912, wurde das Gotteshaus mit drei Kirchenschiffen und ca. 600 Plätzen, davon fast 300 Sitzplätze, benediziert. Die endgültige Weihe, die Konsekration, nahm der Kölner Weihbischof Dr. Peter Joseph Lausberg in der Frühe des 23. Juli 1916 vor. Seitdem haben vier weitere Ortspfarrer mit Generationen von Vichter/innen in unserer schönen Kirche Eucharistie gefeiert: Pfarrer Franz-Peter OEBBECKE von 1929 bis 1950, Pfarrer Dr. Alexander KLEIN von 1950 bis 1959, Pfarrer Paul PIONTEK von 1959 bis 1977 und zuletzt Pfarrer Hans DONCKS von 1978 bis 2007. Rudi Dreuw
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Quelle: Pfarrbrief der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist-Vicht vom 16. Juni 2011
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